Ein Lager wie immer und doch irgendwie anders!

Wenn ich jetzt einen Monat nach unserem Sommerlager an selbiges zurückdenke, kommt als erstes: Man, das war echt eine verdammt coole Woche!

Es war entspannt, wir hatten mit Ausnahme des Abreisetages bestes Wetter und insgesamt einfach super viel Spaß! Zugegebenermaßen trifft das auf die meisten Sommerlager zu, die ich bisher mitgemacht habe, aber dennoch war dieses irgendwie anders. Wir hatten selten so viel Situationskomik, Kinder, die sich an den kleinsten Dingen erfreuen, als wäre Weihnachten und Geburtstag an einem Tag und eben genauso Momente, die uns nachdenklich gemacht haben.

Was genau war denn anders als sonst und war es denn wirklich so anders?

Im Vorhinein haben wir uns im Leitungsteam viele Gedanken zu diesem Sommerlager gemacht. Dieselben wie immer, aber eben doch irgendwie anders: Verstehen die Kinder alle Spiele? Werden sich alle vertragen? Wie wollen wir die Zelte einteilen? Was können wir als Leitungsteam leisten? Was machen wir, wenn uns Kinder nicht verstehen? Wie reagieren wohl die Eltern bei der Abfahrt? Was machen wir mit Kindern, die nicht schwimmen können? Was für ein Taschengeld legen wir fest?

Und die entscheidende Frage, die alle anderen beeinflusste: Wie viel geflüchtete Kinder nehmen wir denn nun mit?

Die Antwort auf diese Frage war die für uns entscheidende und wir haben sie im Endeffekt ganz einfach beantwortet: Egal, es sind schließlich nur Kinder. Wir nehmen alle mit, die wollen, bis unsere 25 Plätze belegt sind. Und alle anderen Fragen werden sich schon klären.

Sieben sind es am Ende geworden, bei zwölf anderen Kindern und uns sechs Leitern. Funktioniert hat es wunderbar.  Schon im Zug auf der Hinfahrt waren alle Kinder damit beschäftigt sich kennen zu lernen und stolz das eigene Proviant für die Fahrt zu präsentieren. Man saß „durchmischt“, was sich während der Woche auch nicht mehr ändern sollte und was uns die ersten Sorgen nahm.

Bei den Malzeiten offenbarten sich schnell die ersten kulturellen Unterschiede, sodass wir teils amüsiert feststellten, dass es in Syrien scheinbar nicht dazugehört, sitzen zu bleiben bis alle fertig sind mit Essen, dass dafür aber beispielsweise im Libanon in jedem Fall alles aufgegessen wird, auch wenn beim besten Willen nichts mehr reinpasst und man im Zweifel den letzten Rest in den Backen bunkert.

Im Großen und Ganzen hat sich aber definitiv ein Lager entwickelt wie jedes andere: in der Freizeit wurde auf dem Sandplatz auf unserem Zeltplatz Fußball und Volleyball gespielt, es gab actionreiche Geländespiele, einen Tagesausflug ins nächste Freibad und wir haben fantastische Schwedenstühle für alle gebaut, auf denen zum Abschluss bei Popcorn und Slush-Eis ein Film genossen wurde.

In Erinnerung ist mir aber auch ein anderer Moment geblieben: am zweiten Abend kam eine Teilnehmerin zu mir und ich quatschte ein bisschen mit ihr, wie es ihr denn bei uns gefalle und wie sie mit den anderen Kindern klarkomme: „Die Kinder sind echt alle super nett, aber ein paar sprechen echt nicht so gut Deutsch. Weißt du warum?“ Ich habe ihr gesagt, dass diese Kinder noch nicht so lange in Deutschland leben und deshalb noch nicht so gut Deutsch sprächen. „Das sind aber keine Flüchtlinge oder?! Die sind doch total nett!“

Auch heute weiß ich noch nicht abschließend, ob ich mich über ihr damaliges Bild von Geflüchteten ärgern soll, oder ob ich mich lieber daran erfreuen soll, dass sich ihr Bild geändert hat.

Ich glaube ich entscheide mich lieber für letzteres, denn ich möchte dieses Lager vollends positiv in Erinnerung behalten und bin verdammt froh, dass wir im Vorhinein den Mut hatten uns entgegen aller Bedenken für unsere Kernmotivation zu entscheiden: Im Endeffekt sind alle Kinder nur Kinder und denen wollen wir einfach eine tolle Zeit bescheren, egal woher sie kommen, was sie mitbringen, welcher Religion sie angehören oder welche Sprache sie sprechen.

Ich glaube zurecht behaupten zu können, dass wir genau das geschafft haben.

Und vielleicht können wir mit unserem Lager Vorbild für andere sein und diese motivieren, Kindern oder grundsätzlich anderen Menschen tolle Momente zu ermöglichen. Dann hätten wir in jedem Fall noch viel, viel mehr geschafft….

Simon Hinz für die Katholische junge Gemeinde St. Helena Rheindahlen

 
 

Weiter unten findet ihr den Lager-Blog der Teilnehmer*innen aus dem Sommerlager 2016 in Nettersheim.

 

Freitag 19.08.16

Erdvin’s Bericht:

Erdvin

Erdvin

Das coolste war der Film am Abend: Madagascar 2. Das Essen war wirklich lecker. Es gab Brötchen, Müsli, Cornflakes, Salami, Schinkenwurst und Asianudeln.

Sommerlager 2016 Kino

Und wir haben bei Film gucken Slusheis und Popkorn bekommen.

Das Fußball spielen hat viel Spaß gemacht

Gestern haben wir außerdem Kontakto und Schallmauer gespielt. Das war auch gut.  Genau wie das Schüttelspiel.

Außerdem haben wir die Schwedenstühle fertig gemacht.

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Donnerstag 18.08.

René’s Bericht:

René

René

Das Lagerfeuer war richtig  cool und auch das Schwedenstühle bauen hat Spaß gemacht.

Es gab Macceroni mit Soße und Parmesan zu essen.

Zu trinken gab es richtig leckeren Eistee.

Die Musik im Lager ist richtig cool. Besonders das Lied „Holz“.

Auch von Musik geweckt zu werden hat richtig Spaß gemacht.

Die Betreuer sind auch übelst nett und hilfsbereit.

 

Mittwoch 17.08.

Avce’s Bericht:

Avce

Avce

Im Schwimmbad war es richtig cool. Auch die Wasserrutsche hat richtig Spaß gemacht.

Bullifahrt zum Schwimmbad

Bullifahrt zum Schwimmbad

Und auch das es einen Kiosk gab war super. Wir haben Pommes mit Ketchup gegessen.

Die Betreuer reinzuschmeissen war auch richtig cool, auch wenn es verboten war.

Mein Libelingslied im Lager ist „Holz“.

Unser inoffzieller Lagersong 😉

 

Dienstag 16.08.

Heute kurz ein paar Bilder und die Highlights des Tages aus Sicht der Kinder:

Frühstück mit frischen Brötchen

Frühstück mit frischen Brötchen

René’s Highlight des Tages: Das Essen 😉 Burger und selbstgemachte Pommes!

Ida’s Highlight des Tages: Der gesamte Tag!

Action auf dem Beachsoccerplatz

Action auf dem Beachsoccerplatz

Felix’s Highlight: Der Sieg bei der Abendshow „Die perfekte Minute“!

Jana’s Hightlight: Das Slusheis am Nachmittag

Slusheis für alle!

Slusheis für alle!

Emiliy’s Hightlight: Die Stadtrallye am Morgen…

Die Lieblingsmaschine des Lagers ;-)

Die Lieblingsmaschine des Lagers 😉

Zum Abschluss des Tages gab es eine Runde Stoptanz…

 

Montag, 13.08. (Anreisetag)

Nachdem die Leiter von Nettersheim wieder in Rheindahlen waren und das gesamte zuvor vergessene Material eingesammelt war, ging es für Simon und Jana mit dem Gepäck der Kinder im Bulli nach Nettersheim.

Abfahrt Sommerlager 2016

Abfahrt Sommerlager 2016

Der Rest der Gruppe, legte mit Zwischenstops in Rheydt und Köln, inklusive Gruppenfoto vor dem Kölner Dom, den Weg nach Nettersheim mit dem Zug zurück…

Gruppernfoto vorm Kölner Dom auf der Hinfahrt

Gruppernfoto vorm Kölner Dom auf der Hinfahrt

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Nach der Ankunft, ging es an das Einrichten der Schlafzelt, ans Aufbauen des Materialzeltes und es gab Käsespätzle zur Stärkung! Anschließend folgten ein paar Spiele zum Kennenlernen, das Erkundes des Zeltplatzes und am Abend noch eine kleine Stärkung, bevor der erste Tag auch schon zu Ende ging…

Seelenbohrer- und Mondschein am Küchenzelt

Seelenbohrer- und Mondschein am Küchenzelt

 

Sonntag, 14.08. (Leitervorfahrt)

Leiterlogbuch:

12:40 Die WhatsAppgruppe explodiert, weil alle feststellen, dass sie irgendwie zum Jugendheim kommen müssen.

13:00 Eigentlich Treffen am Jugedheim, doch niemand ist da.

13:05 Der erste Leiter trudelt ein.

13:15 Die zweite Leiterin kommt an.

13:25 Der Schlüsselträger lässt immer noch auf sich warten

13:35 Alle sind da und das große Packen geht los.

1IMG_45065:30 Der Anhänger ist voll und auch der Bulli platzt aus allen Nähten.

15:50 Abfahrt am Jugendheim, Verspätung: 1 h 20 min

17:15 Ankunft in Nettersheim

18:00 Das Küchenzelt steht

18:30 Ernüchterung macht sich breit, denn die Materialzeltplane ist die falsche.

21:00 Alle Schlafzelte stehen

21:15 Wir sitzen beim wohlverdienten Abendessen

22:15 Die Luftmatratzen fürs Leiterzelt werden aufgepumpt

22:30 Feierabend und alle sitzen entspannt im Küchenzelt und lassen den Abend  ausklingen…

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