Vom 28.12. bis zum 05.01. haben sich 10 aktive und ehemalige KjG’ler*innen aus Rheindahlen, zusammen mit dem KjG Diözesanverband Aachen im Rahmen einer Gedenkstättenfahrt auf den Weg nach Israel gemacht.

Unsere Reise, die uns beim Hin- und Rückflug über die lettische Hauptstadt Riga führte, teilte sich in zwei Fahrtabschnitte auf – 5 ½ Tage waren wir zu Beginn zu Gast in der Heiligen Stadt Jerusalem, im Anschluss 2 ½ Tage in der Metropole TelAviv.

Während TelAviv recht westlich und von geringerem Religionseinfluss als Jerusalem geprägt ist und uns mit heftigen Regengüssen und Straßenüberschwemmungen überraschte, hatten wir die vorherigen Tage in Jerusalem bei bestem Sonnenwetter mehr Glück.

Wir reisten erst gegen Ende des jüdischen Shabbats, dem jüdischen Ruhetag, – an dem Tag ruht in Jerusalem wirklich fast alles – in die Stadt an, denn tagsüber wäre am Shabbat ein Transfer vom Flughafen TelAviv nach Jerusalem nicht möglich gewesen. Schon die ersten abendlichen Eindrücke verrieten, dass die Kultur und vorherrschende Religion eine andere, uns unbekannte, aber nicht weniger spannende ist. So ist in Jerusalem der vorherrschende Kleidungsstil geprägt von Kippa oder Hüten, Schläfenlocken und schwarzen Mänteln.

Aber nicht nur deswegen ist Jerusalem sehenswert: die Stadt hat eine große Bedeutung und ist Pilgerstätte für die großen monotheistischen Weltreligionen – der Tempelberg für den Islam, die Klagemauer für das Judentum und die Grabeskirche für das Christentum – und unterteilt sich in der Altstadt auch städtebaulich in verschiedene Viertel mit seinen eigenen Märkten.

Nahe der Grabeskirche ist auch dieses Gruppenfoto entstanden, wo die Rheindahlener Gruppe vor dem Eingang der orthodoxen Königin-Helena-Kirche steht, die in ihrem Inneren eine riesige unterirdische Zisterne beherbergt.

Bei den Besuchen der jüdischen Viertel war vor allem ein Besuch des von orthodoxen Juden bewohnten Bereichs spannend, da man dort die Lebensweise der strenggläubigen Juden, die sich ihr Leben lang ausschließlich mit der Lehre der Thora beschäftigen, kennenlernen konnte.

In der Woche haben wir darüber hinaus auch Bethlehem als Geburtsort Jesu besucht sowie im Benediktinerkloster in Jerusalem einen Gottesdienst gefeiert. In das Neue Jahr sind wir an einem HotDog-Stand an unserem Hostel mit einer sehr spontanen Straßenparty gekommen, während die jüdische Kultur bereits Ende September ins Neue Jahr gestartet war.

Bedrückend war dann jedoch wiederum der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, die aus israelisch-jüdischer Sicht den Holocaust aufarbeitet und uns im Rahmen einer mehrstündigen Führung nähergebracht wurde.

Anderntags wurde es für einen Teil der Gruppe mit einem Ausflug zum Toten Meer und der Erfahrung eines neuen Körpergefühls etwas spaßiger, während ein anderer Teil einen Ausflug in die palästinensische (Regierungssitz-)Stadt Ramallah im Westjordanland unternommen hat, die im Gegensatz zu Jerusalem vorwiegend muslimisch geprägt ist.

Ein Höhepunkt der Reise war aber rückblickend sicherlich der Besuch des palästinensischen UN-Flüchtlingslagers „Dheisheh camp“, da wir nach der Besichtigung auch mit einem palästinensischen Bürger über seine Sicht der politischen Dinge, Ängste und Zukunftsvisionen sprechen konnten.

Insgesamt war es eine sehr erfahrungsvolle Reise, die alle gerne noch einmal wiederholen würden. Auch die im Vorfeld geäußerten Sicherheitsbedenken bestätigen sich nicht, alle Teilnehmenden haben sich während der Reise sicher gefühlt. Größere Probleme bereitete uns da eher das Einkaufen in Supermärkten mit Produktbeschreibungen in hebräischer oder arabischer Schrift :-).